Innovationsimpulse für die Region im Workshop-Format

Wie kann die Kooperation zwischen Hochschulen und Wirtschaft die Innovationsfähigkeit von Unternehmen stärken? Zu dieser Frage lud der TransferHub Mitte Oktober die Wirtschaftsförderungen, Kammern und Verbände der Region zum gemeinsamen Workshop ein. Ziel war es, Erfahrungen auszutauschen sowie Themen und Formate zu entwickeln, mit denen Unternehmen in Zukunft für die Zusammenarbeit mit den Hochschulen sensibilisiert werden können.

Innovationsfähigkeit als Schlüssel zum wirtschaftlichen Erfolg

Die Fähigkeit zur Innovation ist für Unternehmen jeder Größe von entscheidender Bedeutung. Um in der sich schnell verändernden Geschäftswelt von morgen wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen sich Unternehmen den steigenden Anforderungen anpassen. Zusätzliche Herausforderungen entstehen durch die beschleunigten Marktentwicklungen und die globalisierte Vernetzung. Eine zentrale Frage ist daher, wie insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU) auf vorhandenes innovatives Wissen zurückgreifen können, um ihre Innovationskraft zu steigern.

Eine wertvolle Quelle für innovatives Wissen sind öffentliche Forschungseinrichtungen, die oft ungenutzte Forschungsergebnisse hervorbringen. Dieses Wissen kann und sollte in die Wirtschaft übertragen werden, um Unternehmen bei der Entwicklung neuer Ideen und Technologien zu unterstützen. KMU, die aufgrund begrenzter Ressourcen nicht allein forschen können, profitieren besonders von diesem Wissenstransfer. In diesem Kontext gewinnt der Wissens- und Technologietransfer aus Hochschulen zunehmend an Bedeutung, da er eine Brücke zwischen Wissenschaft und Wirtschaft schlägt.

Der Workshop „Innovationsimpulse für die Region“

Im Rahmen desWorkshops mit dem Titel „Innovationsimpulse für die Region – Rolle der Schnittstellen zwischen Hochschulen und Wirtschaft“ brachte der TransferHub regionale Multiplikatoren aus Wirtschaftsförderungen, Kammern und Verbänden zusammen, die direkte Verbindungen zur regionalen Wirtschaft haben. Im Haus der Wissenschaft wurde in zwei Werkstattrunden Erfahrungen ausgetauscht und Ideen gesammelt, wie Chancen des Wissenstransfers genutzt und Hemmnisse überwunden werden können, um starke und nachhaltige Transfernetzwerke aufzubauen und die Innovationskultur in der Region zu stärken.

Innovationschancen in der Region nutzen

Der Workshop bot die Möglichkeit Erfahrungen aus den unterschiedlichen Regionen und Landkreisen auszutauschen ausgetauscht und neue Ansätze entwickelt wurden, um die Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und Multiplikatoren zu intensivieren. Das Ziel ist, Innovationschancen in der Region zu heben und Innovationshemmnisse zu beseitigen. Durch diese Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft können KMU gestärkt und die gesamte Region auf ihrem Weg zu mehr Wettbewerbsfähigkeit unterstützt werden.

Gastrednerin Frau Prof. Dr. Grit Leßmann, Professorin für allgemeine Betriebswirtschaftslehre an der Ostfalia Hochschule mit einer Spezialisierung auf das Thema Wirtschaftsförderung, beleuchtete in ihrem inspirierenden Impulsvortrag das Thema des Workshops aus sowohl akademischer als auch praktischer Perspektive. Mit ihren umfassenden Forschungserfahrungen zur regionalökonomischen Bedeutung von Hochschulen brachte sie wertvollen Input für die darauffolgenden Werkstattrunden des Workshops.

Praktische Arbeit in Werkstatt-Runden

Die erste Werkstatt-Runde fokussierte sich darauf, regionale Herausforderungen und Hemmnisse im Bereich der Innovation zu identifizieren. In der darauffolgenden zweiten Werkstatt-Runde wurde intensiv darüber diskutiert, wie der Kontakt zwischen regionalen kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) und den Hochschulen optimiert werden kann. Dabei wurden verschiedene Ansätze entwickelt und erörtert, welche Veranstaltungen und Formate als Schnittstellen gemeinsam angeboten werden können, um die Zusammenarbeit zu fördern.

Um den Austausch und das Knüpfen neuer Kontakte zu unterstützen, waren im Ablauf des Workshops gezielte Diskussions- und Vernetzungspausen eingeplant. Diese Pausen ermöglichten den Teilnehmern, ihre Ideen und Erkenntnisse zu teilen und neue Verbindungen in der regionalen Wirtschaftsförderung zu knüpfen.

 

Rosemarie Brikmanis-Brückner

Lebenshilfe Bremerhaven e.V.

  • Inwiefern haben Sie von der Kooperation profitiert?

Als Lebenshilfe profitiert man generell von Vernetzungen, insbesondere wenn diese Vernetzungen mit dem Berufszweig Soziale Arbeit zu tun haben. Auch ist die Bildung im kulturellen Bereich (Schifffahrtsmuseum) wichtig und stärkt das Selbstbewusstsein unserer Mitarbeiter*innen. 

  • Ist etwas Unerwartetes durch die Zusammenarbeit entstanden, mit dem Sie gar nicht gerechnet haben?

Dass dieses Projekt nicht wie geplant, direkt und immer vor Ort stattfindet. Und wir viele Aufgaben über Video-Konferenzen gestalten mussten und dies trotzdem zu guten Ergebnissen geführt hat. Durch die Corona Maßnahmen (Kontaktbeschränkungen usw.), stellte sich die Organisation als solche schon als große Herausforderung dar. Somit war der Arbeitsaufwand ungleich größer als zunächst geplant.

  • Wie lief die Zusammenarbeit mit Nutzer*innen?

Die Zusammenarbeit mit den Teilnehmer*innen war durch die oben genannten Gründe ebenfalls schwieriger. Ängste mussten abgebaut werden, der Zusammenhalt der Gruppe war erschwerend und ist bis jetzt gestört.

© Foto_Neu

Philipp Deny

Doktorand und Teilnehmer an der Nachwuchsforschungsgruppe “Postdigitale Medienkonstellationen in der Schule”

„Von einer postdigitalen Welt auszugehen bedeutet, sich nicht nur auf die technologischen, gesellschaftlichen oder kulturellen Aspekte unserer Gegenwart und Zukunft zu fokussieren, sondern diese als unmittelbar miteinander verwoben zu betrachten. Kooperation – ob mit den Praxispartnern oder anderen Disziplinen – ist daher kein reiner Selbstzweck, sondern ein grundlegender Anspruch an unsere partizipative Forschung.“

© Ostfalia HaW

Prof. Klaus Röttcher

Professor Klaus Röttcher, Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften, Campus Suderburg, Fakultät Bau-Wasser-Boden

Welche Erfahrungen haben Sie in ihren Kooperationsprojekten bisher machen können?

Die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Projektpartnern aus benachbarten Fachgebieten oder mit interdisziplinären Partnern aus ganz anderen Bereichen, ist immer spannend, aber auch herausfordernd.  Dabei bekommt man einen anderen Blick auf die eigene Arbeit, weil man gezwungen ist die Dinge, die man macht auch Jemanden zu erklären, der einen ganz anderen fachlichen Hintergrund hat. Dadurch, dass der Forschungsgegenstand aus verschiedenen Richtungen betrachtet wird, entsteht ein neues umfassenderes Bild.

Warum ist es im Bereich Klimawandel und Wasserwirtschaft so wichtig, unterschiedliche Akteure in die Forschung einzubeziehen?

Die Herausforderungen vor denen wir im Bereich Klimawandel und Wasserwirtschaft stehen sind so groß, dass wir sie nur mit einem gemeinsamen ganzheitlichen Blick angehen und gute Lösungen finden können. Dazu brauchen wir die Vernetzung mit den Projektpartnern.

Was ist für eine Kooperation eine Grundvoraussetzung?

Gegenseitiges Vertrauen und Respekt sind wichtige Grundlagen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Daher freue ich mich, dass ich im Projekt Energie- und Wasserspeicher Harz (EWAZ) erneut mit Prof. Meon von der TU Braunschweig zusammenarbeite.  Im Projekt EWAZ sind die einzelnen Teile so eng verzahnt, dass eine gute Zusammenarbeit Vorrausetzung für gute Lösungsvorschläge ist. Praxispartner wie die Harzwasserwerke im Projekt EWAZ und HarzEnergie GmbH sind wichtig, damit die Projekte die richtige Bodenhaftung haben und nicht später in der Schublade laden. Auch hier ist die Herausforderung eine gemeinsame Sprache zu finden und die Interessen der Partner richtig zu verstehen und die Möglichkeiten für Lösungen entsprechend darzustellen und zu diskutieren.

© Ostfalia HaW

Prof. Dr. Ina Schiering

Titel und Zuständigkeit in den Einrichtungen

Inwiefern haben Sie von der Kooperation innerhalb des Projektes profitiert?

Die Arbeit im „Leibniz-WissenschaftsCampus – Postdigitale Partizipation –
Braunschweig“ (LWC PdP) bereichert mich persönlich und meine Forschung zu
Datenschutz by Design im Rahmen der Digitalen Transformation durch neue
Perspektiven und viele interdisziplinäre Impulse. Im Zentrum steht dabei die
enge Kooperation mit meiner Kollegin Prof. Dr. Sandra Verena Müller, mit der
ich gemeinsam mit dem Deutschen Schifffahrtsmuseum/ Leibniz-Institut für
Maritime Geschichte im Rahmen des Projekts „Kulturelle Teilhabe im Museum“
zusammenarbeite.

Wie lief die Zusammenarbeit mit Nutzer*innen?

Wir arbeiten im Projekt mit Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen
von der Lebenshilfe in Bremerhaven als Praxispartner zusammen. Besonders
begeistert hat uns die Motivation der Menschen von der Lebenshilfe, die auch
während der Pandemie Lösungen für die gemeinsame partizipative Arbeit gefunden
haben.

Ist etwas
Unerwartetes durch die Zusammenarbeit entstanden, mit dem Sie gar nicht gerechnet
haben?

Überrascht hat mich die Breite der Themen, Sichtweisen und Impulse, die ich durch die Zusammenarbeit mit den Forschenden im LWC PdP bekommen habe. Dazu gehören Themen aus der Architektur, Einblicke in die Arbeit in Schule und Museum.

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