Auch Photovoltaikmodule haben nur eine begrenzte Lebensdauer

Recycling von Solarmodulen

Die Photovoltaik (PV) ist eine der zentralen Säulen einer nachhaltigen und erneuerbaren Energieversorgung. Deutschland gehört dank der frühen Förderung der Photovoltaik zu den Vorreitern. Mit einer Lebensdauer von etwa 25 Jahren müssen nun die ersten Generationen von Solarmodulen recycelt werden. Dennoch gibt es aktuell keine wirtschaftlichen Recyclingverfahren für Solarmodule, weshalb die wertvollen Rohstoffe, die in den Modulen verarbeitet sind, auf Deponien landen.

Das Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik (IWF) im Themenfeld Nachhaltigkeit in der Produktion und dem Life Cycle Engineering der TU Braunschweig unter der Leitung von Prof. Dr. Ing. Herrmann kümmert sich mit ihrem Konzept des Total Life Cycle Management genau um solche Themenfelder. So lag die Zusammenarbeit mit dem Start-up SOLAR MATERAILS GmbH nahe. Denn die Gründer des Start-ups sind ehemalige Studierende der TU Braunschweig.

SOLAR MATERIALS GmbH - ein Start-up der TU Braunschweig

Wer sind die Gründer und wie haben Sie sich gefunden?

Das Gründungsteam von SOLAR MATERIALS lernte sich im Jahr 2020 im Rahmen des Seminars Technology Business Model Creation des Entrepreneurship Hub unter der Leitung von Prof. Asghari an der Technischen Universität Braunschweig kennen: Fridolin Franke und Jan Bargel taten sich mit Dr.-Ing. Jan-Philipp Mai zusammen. Jan-Philipp Mai war schon ein alter Hase im Gründungsgeschäft. Er gründete das TU Braunschweig Startup JPM Silicon.

Immer eng mit der Wissenschaft verknüpft - gerne weiterhin mit der TU Braunschweig

Die Gründung wurde durch ein von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) Forschungsprojekt gefördert. Da alle Gründer an der TU Braunschweig studiert haben, lag das Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik (IWF) als Partner nah. Aus der Wirtschaft beteiligte sich Rovak GmbH an dem Förderantrag.

Eine andere Förderung im Jahr 2021 durch das IB-Sachsen-Anhalt aus dem ESI-Fond EFRE verlangte einen Umzug aus Braunschweig nach Magdeburg. Auch bei dieser Förderung arbeitet das Unternehmen stark mit Wissenschaft und Wirtschaft zusammen.

Was macht SOLAR MATERIALS?

Die SOLAR MATERIALS GmbH hat ein Recyclingverfahren für Photovoltaik entwickelt, um den Rohstoffkreislauf der Photovoltaik zu schließen und sämtliche enthaltene Rohstoffe – Glas, Aluminium, Kupfer, Silber und Silizium – wirtschaftlich und energieeffizient zurückzugewinnen. Am Ende des Recyclingprozesses von SOLAR MATERIALS verbleibt das aus den Solarmodulen zurückgewonnene Silizium. Um diese Silizium-haltigen Abfallströme zu recyceln, entsteht in Braunschweig aktuell eine durch EIT RawMaterials geförderte Pilotlinie von verschiedenen PV-Recyclingunternehmen. Das Produkt sind Silizium-Pellets als Legierungselement für die Herstellung von Aluminiumprodukten.

Das Tochterunternehmen: Better Sol

Bereits im Sommer 2022 gründete sich eine Tochter aus SOLAR MATERIALS: Better Sol, wieder mit Sitz in Braunschweig. Better Sol beschäftigt sich mit dem Thema Second-Life von Solarmodulen. Dabei soll ausgedienten Solarmodulen, die noch weiterverwendet werden können, eine zweite Chance gegeben werden. Derzeit entsteht in Braunschweig eine erste Testlinie zum Prüfen der Module, die anschließend an Privat- und Gewerbekunden verkauft werden.

Im Kontext der Nachhaltigkeit ist die Ausschöpfung ungenutzter Recyclingpotentiale im PV-Bereich von zentraler Bedeutung. Als TU Braunschweig arbeiten wir gemeinsam mit Start-ups wie SOLAR MATERIALS an diesem Themengebiet.

Robar Arafat M.Sc, IWF Nachhaltige Produktion & Life Cycle Engingeering, TU Braunschweig

Insbesondere das Team des MO.IN Start-up Zentrums hat uns auf unserem Weg zur Gründung stark unterstützt.

Fridolin Franke,
Co-Founder SOLAR MATERIALS

Es braucht nicht nur eine herausragende Idee und Technologie, sondern auch die richtigen Köpfe für deren Umsetzung. An der TU Braunschweig haben wir das Gesamtpaket gefunden.

Dr.-Ing. Jan.Philipp Mai,
Founder JPM Silicon

50% aller entsorgten Solarmodule fuktionieren noch. Wir von Better Solar arbeiten gemeinsam mit der TU daran, diesen Modulen ein zweites Leben zu schenken.​

Luisa Schulze,
Co-Founder Better Sol

Durch gemeinsame Forschungsprojekte unterstützt die TU Braunschweig uns beim Recycling von Silizium aus Solarmodulen.

Julian Pudack,
Projektingenieur JPM Silicon
© Lebenshilfe Bremerhaven e.V.

Rosemarie Brikmanis-Brückner

Begleitender Dienst bei der Lebenshilfe Bremerhaven e.V.

Inwiefern haben Sie von der Kooperation profitiert?

Als Lebenshilfe profitiert man generell von Vernetzungen, insbesondere wenn diese Vernetzungen mit dem Berufszweig Soziale Arbeit zu tun haben. Auch ist die Bildung im kulturellen Bereich (Schifffahrtsmuseum) wichtig und stärkt das Selbstbewusstsein unserer Mitarbeiter*innen. 

Ist etwas Unerwartetes durch die Zusammenarbeit entstanden, mit dem Sie nicht gerechnet haben?

Dass dieses Projekt nicht wie geplant, direkt und immer vor Ort stattfindet. Und wir viele Aufgaben über Video-Konferenzen gestalten mussten und dies trotzdem zu guten Ergebnissen geführt hat. Durch die Corona Maßnahmen (Kontaktbeschränkungen usw.), stellte sich die Organisation als solche schon als große Herausforderung dar. Somit war der Arbeitsaufwand ungleich größer als zunächst geplant.

Wie lief die Zusammenarbeit mit Nutzer*innen?

Die Zusammenarbeit mit den Teilnehmer*innen war durch die oben genannten Gründe ebenfalls schwieriger. Ängste mussten abgebaut werden, der Zusammenhalt der Gruppe war erschwerend und ist bis jetzt gestört.

© Ostfalia HaW

Prof. Dr. Ina Schiering

Professorin am Institut für Information Engineering der Ostfalia Hochschule

Inwiefern haben Sie von der Kooperation profitiert?

Die Arbeit im „Leibniz-WissenschaftsCampus – Postdigitale Partizipation – Braunschweig“ bereichert mich persönlich und meine Forschung zu „Datenschutz by Design“ im Rahmen der Digitalen Transformation durch neue Perspektiven und viele interdisziplinäre Impulse. Im Zentrum steht dabei die enge Kooperation mit meiner Kollegin Prof. Dr. Sandra Verena Müller, mit der ich gemeinsam mit dem Deutschen Schifffahrtsmuseum/ Leibniz-Institut für Maritime Geschichte im Rahmen des Projekts „Kulturelle Teilhabe im Museum“ zusammenarbeite.

Wie lief die Zusammenarbeit mit Nutzer*innen?

Wir arbeiten im Projekt mit Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen von der Lebenshilfe in Bremerhaven als Praxispartner zusammen. Besonders begeistert hat uns die Motivation der Menschen von der Lebenshilfe, die auch während der Pandemie Lösungen für die gemeinsame partizipative Arbeit gefunden haben.

Ist etwas Unerwartetes durch die Zusammenarbeit entstanden, mit dem Sie nicht gerechnet haben?

Überrascht hat mich die Breite der Themen, Sichtweisen und Impulse, die ich durch die Zusammenarbeit mit den Forschenden im LeibnizCampus bekommen habe. Dazu gehören Themen aus der Architektur, Einblicke in die Arbeit in Schule und Museum.

Rosemarie Brikmanis-Brückner

Lebenshilfe Bremerhaven e.V.

  • Inwiefern haben Sie von der Kooperation profitiert?

Als Lebenshilfe profitiert man generell von Vernetzungen, insbesondere wenn diese Vernetzungen mit dem Berufszweig Soziale Arbeit zu tun haben. Auch ist die Bildung im kulturellen Bereich (Schifffahrtsmuseum) wichtig und stärkt das Selbstbewusstsein unserer Mitarbeiter*innen. 

  • Ist etwas Unerwartetes durch die Zusammenarbeit entstanden, mit dem Sie gar nicht gerechnet haben?

Dass dieses Projekt nicht wie geplant, direkt und immer vor Ort stattfindet. Und wir viele Aufgaben über Video-Konferenzen gestalten mussten und dies trotzdem zu guten Ergebnissen geführt hat. Durch die Corona Maßnahmen (Kontaktbeschränkungen usw.), stellte sich die Organisation als solche schon als große Herausforderung dar. Somit war der Arbeitsaufwand ungleich größer als zunächst geplant.

  • Wie lief die Zusammenarbeit mit Nutzer*innen?

Die Zusammenarbeit mit den Teilnehmer*innen war durch die oben genannten Gründe ebenfalls schwieriger. Ängste mussten abgebaut werden, der Zusammenhalt der Gruppe war erschwerend und ist bis jetzt gestört.

© Foto_Neu

Philipp Deny

Doktorand und Teilnehmer an der Nachwuchsforschungsgruppe “Postdigitale Medienkonstellationen in der Schule”

„Von einer postdigitalen Welt auszugehen bedeutet, sich nicht nur auf die technologischen, gesellschaftlichen oder kulturellen Aspekte unserer Gegenwart und Zukunft zu fokussieren, sondern diese als unmittelbar miteinander verwoben zu betrachten. Kooperation – ob mit den Praxispartnern oder anderen Disziplinen – ist daher kein reiner Selbstzweck, sondern ein grundlegender Anspruch an unsere partizipative Forschung.“

© Ostfalia HaW

Prof. Klaus Röttcher

Professor Klaus Röttcher, Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften, Campus Suderburg, Fakultät Bau-Wasser-Boden

Welche Erfahrungen haben Sie in ihren Kooperationsprojekten bisher machen können?

Die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Projektpartnern aus benachbarten Fachgebieten oder mit interdisziplinären Partnern aus ganz anderen Bereichen, ist immer spannend, aber auch herausfordernd.  Dabei bekommt man einen anderen Blick auf die eigene Arbeit, weil man gezwungen ist die Dinge, die man macht auch Jemanden zu erklären, der einen ganz anderen fachlichen Hintergrund hat. Dadurch, dass der Forschungsgegenstand aus verschiedenen Richtungen betrachtet wird, entsteht ein neues umfassenderes Bild.

Warum ist es im Bereich Klimawandel und Wasserwirtschaft so wichtig, unterschiedliche Akteure in die Forschung einzubeziehen?

Die Herausforderungen vor denen wir im Bereich Klimawandel und Wasserwirtschaft stehen sind so groß, dass wir sie nur mit einem gemeinsamen ganzheitlichen Blick angehen und gute Lösungen finden können. Dazu brauchen wir die Vernetzung mit den Projektpartnern.

Was ist für eine Kooperation eine Grundvoraussetzung?

Gegenseitiges Vertrauen und Respekt sind wichtige Grundlagen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Daher freue ich mich, dass ich im Projekt Energie- und Wasserspeicher Harz (EWAZ) erneut mit Prof. Meon von der TU Braunschweig zusammenarbeite.  Im Projekt EWAZ sind die einzelnen Teile so eng verzahnt, dass eine gute Zusammenarbeit Vorrausetzung für gute Lösungsvorschläge ist. Praxispartner wie die Harzwasserwerke im Projekt EWAZ und HarzEnergie GmbH sind wichtig, damit die Projekte die richtige Bodenhaftung haben und nicht später in der Schublade laden. Auch hier ist die Herausforderung eine gemeinsame Sprache zu finden und die Interessen der Partner richtig zu verstehen und die Möglichkeiten für Lösungen entsprechend darzustellen und zu diskutieren.

© Ostfalia HaW

Prof. Dr. Ina Schiering

Titel und Zuständigkeit in den Einrichtungen

Inwiefern haben Sie von der Kooperation innerhalb des Projektes profitiert?

Die Arbeit im „Leibniz-WissenschaftsCampus – Postdigitale Partizipation –
Braunschweig“ (LWC PdP) bereichert mich persönlich und meine Forschung zu
Datenschutz by Design im Rahmen der Digitalen Transformation durch neue
Perspektiven und viele interdisziplinäre Impulse. Im Zentrum steht dabei die
enge Kooperation mit meiner Kollegin Prof. Dr. Sandra Verena Müller, mit der
ich gemeinsam mit dem Deutschen Schifffahrtsmuseum/ Leibniz-Institut für
Maritime Geschichte im Rahmen des Projekts „Kulturelle Teilhabe im Museum“
zusammenarbeite.

Wie lief die Zusammenarbeit mit Nutzer*innen?

Wir arbeiten im Projekt mit Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen
von der Lebenshilfe in Bremerhaven als Praxispartner zusammen. Besonders
begeistert hat uns die Motivation der Menschen von der Lebenshilfe, die auch
während der Pandemie Lösungen für die gemeinsame partizipative Arbeit gefunden
haben.

Ist etwas
Unerwartetes durch die Zusammenarbeit entstanden, mit dem Sie gar nicht gerechnet
haben?

Überrascht hat mich die Breite der Themen, Sichtweisen und Impulse, die ich durch die Zusammenarbeit mit den Forschenden im LWC PdP bekommen habe. Dazu gehören Themen aus der Architektur, Einblicke in die Arbeit in Schule und Museum.

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