ENERGIESPAREN MIT HOCHSCHUL-IMPULSEN

© TransferHub

Wie können Betriebe Energie sparen und welche Innovationen aus den Hochschulen können dabei unterstützen? Zu diesem Thema lud der gemeinsame TransferHub der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften und der Technischen Universität Braunschweig am 21. März Unternehmen aus der Region in die Mensa des Studierendenwerks ein. Der Schwerpunkt lag auf dem Energiesparen im Bereich Wärme- und Kälte-Optimierung. Mit einer Führung durch das Kühlsystem wurde die Mensa bei der Veranstaltung zum Praxisbeispiel für Energieeffizienz. 

Rund 20 Vertreterinnen und Vertreter regionaler Unternehmen folgten der Einladung zur Veranstaltung „Energiesparpotenzial in Betrieben heben – mit Innovationen aus den Hochschulen“. Als Energie-Experten waren David Burzynski, einer der Gründer des Braunschweiger Startups Coldsense Technologies, und Professor Henning Zindler von der Fakultät Versorgungstechnik an der Ostfalia Hochschule.

David Burzynski stellte eine Sensorik vor, die das Abtauen von Kühlräumen individuell steuert und so Strom und Energie spart. Der Einsatz unterschiedlicher Sensoren, gepaart mit Künstlicher Intelligenz, macht es möglich, dass Kühlräume nur noch dann abgetaut werden, wenn es tatsächlich nötig ist. Wie das System von Coldsense Technologies im täglichen Betrieb funktioniert, konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei einer Führung durch das Kühlsystem der Mensa anschauen. Dort kommt die Sensorik bereits zum Einsatz und spart so Energie. Anke Bergmann, im Team des TransferHubs auf Seiten der TU Braunschweig, freut sich über das aufgezeigte Energieeinsparpotenzial: „Mit Coldsense haben wir ein Startup der TU Braunschweig präsentieren können, das ein EXIST-Gründerstipendium des Ministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz erhalten hat. Und, noch wichtiger: Die von Coldsense entwickelte Technologie kommt bereits zum Einsatz und unterstützt beim Energiesparen auf dem Campus.“

Henning Zindler, Professor für Energietechnik/Energiewirtschaft an der Ostfalia Hochschule in Wolfenbüttel, stellte das Projekt „ReBoot“ vor. Gemeinsam mit weiteren Forschenden entwickelte er ein Konzept zur Energieversorgung des Dorfes Neuerkerode. Ziel des Konzeptes ist es, dort eine möglichst autarke und regenerative Energieversorgung herzustellen. Zum Beispiel, indem Biogasanlagen nur noch so viel beziehungsweise so wenig Energie erzeugen, wie tatsächlich benötigt wird. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nahmen mit dem Projekt die Sektoren Strom, Wärme und Mobilität in den Blick.

Im Anschluss nutzten die Teilnehmenden die Möglichkeit zum Austausch. Das Team vom TransferHub hofft, durch den Kontakt vor Ort neue Kooperationen anzustoßen. Gabriele Stiller von der Ostfalia Hochschule: „Wir wollen Raum zur Begegnung zwischen Wissenschaft und Wirtschaft schaffen. Wenn es um konkrete Kooperationsvorhaben geht, setzen wir uns gerne ein, um Rahmenbedingungen wie beispielsweise Fördermöglichkeiten zu recherchieren.“

Rosemarie Brikmanis-Brückner

Lebenshilfe Bremerhaven e.V.

  • Inwiefern haben Sie von der Kooperation profitiert?

Als Lebenshilfe profitiert man generell von Vernetzungen, insbesondere wenn diese Vernetzungen mit dem Berufszweig Soziale Arbeit zu tun haben. Auch ist die Bildung im kulturellen Bereich (Schifffahrtsmuseum) wichtig und stärkt das Selbstbewusstsein unserer Mitarbeiter*innen. 

  • Ist etwas Unerwartetes durch die Zusammenarbeit entstanden, mit dem Sie gar nicht gerechnet haben?

Dass dieses Projekt nicht wie geplant, direkt und immer vor Ort stattfindet. Und wir viele Aufgaben über Video-Konferenzen gestalten mussten und dies trotzdem zu guten Ergebnissen geführt hat. Durch die Corona Maßnahmen (Kontaktbeschränkungen usw.), stellte sich die Organisation als solche schon als große Herausforderung dar. Somit war der Arbeitsaufwand ungleich größer als zunächst geplant.

  • Wie lief die Zusammenarbeit mit Nutzer*innen?

Die Zusammenarbeit mit den Teilnehmer*innen war durch die oben genannten Gründe ebenfalls schwieriger. Ängste mussten abgebaut werden, der Zusammenhalt der Gruppe war erschwerend und ist bis jetzt gestört.

© Foto_Neu

Philipp Deny

Doktorand und Teilnehmer an der Nachwuchsforschungsgruppe “Postdigitale Medienkonstellationen in der Schule”

„Von einer postdigitalen Welt auszugehen bedeutet, sich nicht nur auf die technologischen, gesellschaftlichen oder kulturellen Aspekte unserer Gegenwart und Zukunft zu fokussieren, sondern diese als unmittelbar miteinander verwoben zu betrachten. Kooperation – ob mit den Praxispartnern oder anderen Disziplinen – ist daher kein reiner Selbstzweck, sondern ein grundlegender Anspruch an unsere partizipative Forschung.“

© Ostfalia HaW

Prof. Klaus Röttcher

Professor Klaus Röttcher, Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften, Campus Suderburg, Fakultät Bau-Wasser-Boden

Welche Erfahrungen haben Sie in ihren Kooperationsprojekten bisher machen können?

Die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Projektpartnern aus benachbarten Fachgebieten oder mit interdisziplinären Partnern aus ganz anderen Bereichen, ist immer spannend, aber auch herausfordernd.  Dabei bekommt man einen anderen Blick auf die eigene Arbeit, weil man gezwungen ist die Dinge, die man macht auch Jemanden zu erklären, der einen ganz anderen fachlichen Hintergrund hat. Dadurch, dass der Forschungsgegenstand aus verschiedenen Richtungen betrachtet wird, entsteht ein neues umfassenderes Bild.

Warum ist es im Bereich Klimawandel und Wasserwirtschaft so wichtig, unterschiedliche Akteure in die Forschung einzubeziehen?

Die Herausforderungen vor denen wir im Bereich Klimawandel und Wasserwirtschaft stehen sind so groß, dass wir sie nur mit einem gemeinsamen ganzheitlichen Blick angehen und gute Lösungen finden können. Dazu brauchen wir die Vernetzung mit den Projektpartnern.

Was ist für eine Kooperation eine Grundvoraussetzung?

Gegenseitiges Vertrauen und Respekt sind wichtige Grundlagen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Daher freue ich mich, dass ich im Projekt Energie- und Wasserspeicher Harz (EWAZ) erneut mit Prof. Meon von der TU Braunschweig zusammenarbeite.  Im Projekt EWAZ sind die einzelnen Teile so eng verzahnt, dass eine gute Zusammenarbeit Vorrausetzung für gute Lösungsvorschläge ist. Praxispartner wie die Harzwasserwerke im Projekt EWAZ und HarzEnergie GmbH sind wichtig, damit die Projekte die richtige Bodenhaftung haben und nicht später in der Schublade laden. Auch hier ist die Herausforderung eine gemeinsame Sprache zu finden und die Interessen der Partner richtig zu verstehen und die Möglichkeiten für Lösungen entsprechend darzustellen und zu diskutieren.

© Ostfalia HaW

Prof. Dr. Ina Schiering

Titel und Zuständigkeit in den Einrichtungen

Inwiefern haben Sie von der Kooperation innerhalb des Projektes profitiert?

Die Arbeit im „Leibniz-WissenschaftsCampus – Postdigitale Partizipation –
Braunschweig“ (LWC PdP) bereichert mich persönlich und meine Forschung zu
Datenschutz by Design im Rahmen der Digitalen Transformation durch neue
Perspektiven und viele interdisziplinäre Impulse. Im Zentrum steht dabei die
enge Kooperation mit meiner Kollegin Prof. Dr. Sandra Verena Müller, mit der
ich gemeinsam mit dem Deutschen Schifffahrtsmuseum/ Leibniz-Institut für
Maritime Geschichte im Rahmen des Projekts „Kulturelle Teilhabe im Museum“
zusammenarbeite.

Wie lief die Zusammenarbeit mit Nutzer*innen?

Wir arbeiten im Projekt mit Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen
von der Lebenshilfe in Bremerhaven als Praxispartner zusammen. Besonders
begeistert hat uns die Motivation der Menschen von der Lebenshilfe, die auch
während der Pandemie Lösungen für die gemeinsame partizipative Arbeit gefunden
haben.

Ist etwas
Unerwartetes durch die Zusammenarbeit entstanden, mit dem Sie gar nicht gerechnet
haben?

Überrascht hat mich die Breite der Themen, Sichtweisen und Impulse, die ich durch die Zusammenarbeit mit den Forschenden im LWC PdP bekommen habe. Dazu gehören Themen aus der Architektur, Einblicke in die Arbeit in Schule und Museum.

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