5G in Anwendung: Volles Haus beim Braunschweiger Innovationsforum

Mario Schlömann von der IHK Braunschweig führte durch das Programm des Innovationsforums. Die Vorträge rund um das Thema 5G hielten Dr. Tanja Böhm, Wieger IJntema, Anna Schieben und Dr. Johannes Springer (v.l.n.r)..
© Josip Karacic/IHK Braunschweig

Das Interesse am Thema 5G war groß: Rund 70 Gäste aus der regionalen Wirtschaft und Wissenschaft tauschten sich am 18. April beim Braunschweiger Innovationsforum zum Thema „Agrar, Verkehr, Industrie … Welchen Nutzen hat 5G für die Wirtschaft?“ aus. Anhand von praktischen Anwendungsbeispielen gaben die Referentinnen und Referenten von T-Systems, der IAV GmbH und den Reallaboren „5G Smart Country“ sowie „Reallabor in der Mobilitätsregion Braunschweig-Wolfsburg“ einen Einblick, wo die fünfte Mobilfunkgeneration bereits zum Einsatz kommt und woran aktuell geforscht wird.  

Den Anfang machte Dr. Johannes Springer von T-Systems mit seinem Vortrag „5G – Technologie und Anwendungsnutzen“. Er erklärte die technologischen Hintergründe und zeigte auf, wie 5G in Deutschland bereits genutzt wird und wie sich die Technologie in den vergangenen Jahren entwickelt hat.

Anna Schieben vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt griff für ihren Vortrag einen konkreten 5G-Anwendungsfall heraus. Sie erklärte an einem Beispiel wie im „5G Reallabor in der Mobilitätsregion Braunschweig-Wolfsburg“ der Einsatz von 5G-Technologie im Bereich Mobilität erprobt wird: für die Schaltung einer grünen Welle für Rettungsfahrzeuge. Dies ist nur einer von zahlreichen Anwendungsfällen, die im Rahmen des Reallabors aktuell erforscht werden.

Dass 5G nicht nur in urbanen Räumen wertvollen Einsatz findet, sondern auch im ländlichen Raum, wurde im Beitrag von Dr. Tanja Böhm deutlich. Sie koordiniert das Projekt „5G Smart Country“, das auch in Form eines Reallabors den Schwerpunkt auf 5G-Technologie in der Land- und Forstwirtschaft legt. Als Beispiele nannte sie zuerst die zielgerichtete Düngung von Nutzpflanzen: punktgenau dort im Anbau, wo die Pflanzen auch tatsächlich Bedarf haben. Der Wald diente als zweites Anwendungsbespiel: Sensor-Langzeitmessungen über den Zustand mehrerer Bäume werden hier über die Nutzung von 5G umgesetzt.

Wieger IJntema von der IAV GmbH legte in seinem Beitrag den Fokus auf die Anwendung von 5G in der Automobilindustrie. Aktuell wird am Unternehmensstandort in Gifhorn ein sogenanntes 5G Campusnetzwerk eingerichtet. Mithilfe dieses lokal begrenzten Mobilfunknetzes werden auf dem Gelände die Vernetzung und Erprobung selbstparkender Autos ermöglicht.  

Im Anschluss an die Vorträge konnten sich die Gäste einige der Beispiele aus den 5G-Projekten vor Ort anschauen und sich die Details erklären lassen.

Fotos in der Galerie: Josip Karacic/IHK Braunschweig 

Rosemarie Brikmanis-Brückner

Lebenshilfe Bremerhaven e.V.

  • Inwiefern haben Sie von der Kooperation profitiert?

Als Lebenshilfe profitiert man generell von Vernetzungen, insbesondere wenn diese Vernetzungen mit dem Berufszweig Soziale Arbeit zu tun haben. Auch ist die Bildung im kulturellen Bereich (Schifffahrtsmuseum) wichtig und stärkt das Selbstbewusstsein unserer Mitarbeiter*innen. 

  • Ist etwas Unerwartetes durch die Zusammenarbeit entstanden, mit dem Sie gar nicht gerechnet haben?

Dass dieses Projekt nicht wie geplant, direkt und immer vor Ort stattfindet. Und wir viele Aufgaben über Video-Konferenzen gestalten mussten und dies trotzdem zu guten Ergebnissen geführt hat. Durch die Corona Maßnahmen (Kontaktbeschränkungen usw.), stellte sich die Organisation als solche schon als große Herausforderung dar. Somit war der Arbeitsaufwand ungleich größer als zunächst geplant.

  • Wie lief die Zusammenarbeit mit Nutzer*innen?

Die Zusammenarbeit mit den Teilnehmer*innen war durch die oben genannten Gründe ebenfalls schwieriger. Ängste mussten abgebaut werden, der Zusammenhalt der Gruppe war erschwerend und ist bis jetzt gestört.

© Foto_Neu

Philipp Deny

Doktorand und Teilnehmer an der Nachwuchsforschungsgruppe “Postdigitale Medienkonstellationen in der Schule”

„Von einer postdigitalen Welt auszugehen bedeutet, sich nicht nur auf die technologischen, gesellschaftlichen oder kulturellen Aspekte unserer Gegenwart und Zukunft zu fokussieren, sondern diese als unmittelbar miteinander verwoben zu betrachten. Kooperation – ob mit den Praxispartnern oder anderen Disziplinen – ist daher kein reiner Selbstzweck, sondern ein grundlegender Anspruch an unsere partizipative Forschung.“

© Ostfalia HaW

Prof. Klaus Röttcher

Professor Klaus Röttcher, Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften, Campus Suderburg, Fakultät Bau-Wasser-Boden

Welche Erfahrungen haben Sie in ihren Kooperationsprojekten bisher machen können?

Die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Projektpartnern aus benachbarten Fachgebieten oder mit interdisziplinären Partnern aus ganz anderen Bereichen, ist immer spannend, aber auch herausfordernd.  Dabei bekommt man einen anderen Blick auf die eigene Arbeit, weil man gezwungen ist die Dinge, die man macht auch Jemanden zu erklären, der einen ganz anderen fachlichen Hintergrund hat. Dadurch, dass der Forschungsgegenstand aus verschiedenen Richtungen betrachtet wird, entsteht ein neues umfassenderes Bild.

Warum ist es im Bereich Klimawandel und Wasserwirtschaft so wichtig, unterschiedliche Akteure in die Forschung einzubeziehen?

Die Herausforderungen vor denen wir im Bereich Klimawandel und Wasserwirtschaft stehen sind so groß, dass wir sie nur mit einem gemeinsamen ganzheitlichen Blick angehen und gute Lösungen finden können. Dazu brauchen wir die Vernetzung mit den Projektpartnern.

Was ist für eine Kooperation eine Grundvoraussetzung?

Gegenseitiges Vertrauen und Respekt sind wichtige Grundlagen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Daher freue ich mich, dass ich im Projekt Energie- und Wasserspeicher Harz (EWAZ) erneut mit Prof. Meon von der TU Braunschweig zusammenarbeite.  Im Projekt EWAZ sind die einzelnen Teile so eng verzahnt, dass eine gute Zusammenarbeit Vorrausetzung für gute Lösungsvorschläge ist. Praxispartner wie die Harzwasserwerke im Projekt EWAZ und HarzEnergie GmbH sind wichtig, damit die Projekte die richtige Bodenhaftung haben und nicht später in der Schublade laden. Auch hier ist die Herausforderung eine gemeinsame Sprache zu finden und die Interessen der Partner richtig zu verstehen und die Möglichkeiten für Lösungen entsprechend darzustellen und zu diskutieren.

© Ostfalia HaW

Prof. Dr. Ina Schiering

Titel und Zuständigkeit in den Einrichtungen

Inwiefern haben Sie von der Kooperation innerhalb des Projektes profitiert?

Die Arbeit im „Leibniz-WissenschaftsCampus – Postdigitale Partizipation –
Braunschweig“ (LWC PdP) bereichert mich persönlich und meine Forschung zu
Datenschutz by Design im Rahmen der Digitalen Transformation durch neue
Perspektiven und viele interdisziplinäre Impulse. Im Zentrum steht dabei die
enge Kooperation mit meiner Kollegin Prof. Dr. Sandra Verena Müller, mit der
ich gemeinsam mit dem Deutschen Schifffahrtsmuseum/ Leibniz-Institut für
Maritime Geschichte im Rahmen des Projekts „Kulturelle Teilhabe im Museum“
zusammenarbeite.

Wie lief die Zusammenarbeit mit Nutzer*innen?

Wir arbeiten im Projekt mit Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen
von der Lebenshilfe in Bremerhaven als Praxispartner zusammen. Besonders
begeistert hat uns die Motivation der Menschen von der Lebenshilfe, die auch
während der Pandemie Lösungen für die gemeinsame partizipative Arbeit gefunden
haben.

Ist etwas
Unerwartetes durch die Zusammenarbeit entstanden, mit dem Sie gar nicht gerechnet
haben?

Überrascht hat mich die Breite der Themen, Sichtweisen und Impulse, die ich durch die Zusammenarbeit mit den Forschenden im LWC PdP bekommen habe. Dazu gehören Themen aus der Architektur, Einblicke in die Arbeit in Schule und Museum.

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